
Mein erstes Schweigeretreat war 2018 in Sarnath in Indien. 10 Tage schweigen und ca. 10 Stunden Meditation jeden Tag. Jegliche Form der Kommunikation, wie Schreiben & Sprechen, bis hin zu Lächeln, wurde verboten. Wenn einmal alles ganz still um dich herum ist und du fernab von all den gesellschaftlichen Regeln und Sitten bist, bleiben nur noch deine innere(n) Stimme(n).
Bei mir waren das Einige, welche Non-Stop laberten und laberten. Vor Allem das Essen war mein inneres Gesprächsthema Nr. 1. Ganz zu Schweigen von projizierter Wut und Frust auf den Meditationsleiter, die Hitze & die Mücken. Ich hasste so ziemlich Alles und Jeden in den ersten Tagen.
Irgendwann erloschen meine Stimmen & meine Wut wurde zu Akzeptanz.
Mit dieser Stille kam es mir vor, als ob ich das erste Mal die Welt so richtig wahrnehme. Ich fühlte mich wie ein Kind, das alles zum ersten Mal erfährt. Das Essen, die Füße auf dem Boden zu spüren, der Geruch der Morgendämmerung, die Geräusche der Vögel - Ich war komplett im Hier & Jetzt angekommen. Alles Alltägliche wurde zu einem unvergesslichen & magischen Erlebnis.
Nach 10 Tagen wurde mir bewusst, wie blind ich durch die Welt schreite, komplett eingenommen von meinem inneren Film. Ich nutzte meine Sprache oft nur aus Unsicherheit, richtete in Gesprächen meine Gedanken unachtsam auf das, was ich antworten könnte, anstatt wirklich zuzuhören.
Die Integration dieser 10 Tage fiel mir sehr schwer. Der Lärm, die Gerüche & die Menschenmassen in Indien waren eine riesige Herausforderung. Doch durch die vergangenen Tage entwickelte ich die Disziplin, mich morgens hinzusetzen, meine Stimmen anzuhören, meinen Körper mit Yogapraxis zu erden & mich für den Tag auszurichten.
Swami Sivananda, ein Guruji aus Indien, sagte Mauna oder die edle Stille kann man auch täglich in sein Leben einbauen. Eine Stunde zum Frühstück oder nach der Arbeit reicht bereits aus, die Stille in sich zu finden und all sein Tun einmal Revue passieren zu lassen. Dazu zählt natürlich nicht nur mündlich zu schweigen, sondern auch auf soziale Medien und Smartphone zu verzichten.
Ich lege jedem ans Herz, in die Stille einzutauchen, denn es kann eine tiefe Transformation angestoßen werden.
Ich schätze die Erfahrung des Vipassana sehr, doch fühlte sich vieles auch unstimmig an.
In unserem Retreat verbinden wir die Meditationspraxis in der Stille mit spielerischer Körperarbeit, wodurch du viel freier & leichter durch deine Erfahrung fließen kannst. Die Praxis soll dich in dein Herz bringen, raus aus dem analytischen Verstand, direkt in die Liebe zu dir Selbst & Allem um dich herum.
Hast du Lust auf diese Erfahrung?